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24 VOLLMOND 1/2023 Gänseblümchen NATUR - im Mondseeland Das Gänseblümchen (lat. Bellis perennis ) besticht durch seine schlichte Ele- ganz von Blüten und Blät- tern. Es gehört zur Familie der Asteraceae / Korbblü- tengewächse und blüht von März bis November. Das Gänseblümchen ist fast in jedem Garten zu finden, in dem eine kleine Wiese ist. Es wird bis zu 15 cm hoch und wächst aus einer grund- ständigen Blattrosette, de- ren Blätter oval, kräftig grün und spatelförmig sind. Daraus wachsen auf dünnen und doch kräftigen Stängeln schaftliche Bezeichnung – bellus = hübsch, schön und perennis bedeutet ausdau- ernd. Er bezieht sich dabei auf die lange Blühzeit der Pflan- ze und das bescheidene und doch hübsche Aussehen. In der Mythologie findet es sich als Zeichen der nor- dischen Frühlingsgöttin Ost- ara. Später wurde diese Be- deutung durch die Christia- nisierung übernommen und das Gänseblümchen als Ma- rienblümchen deklariert, das durch die Tränen der Jungfrau Maria auf der Flucht nach Ägypten gewachsen sein soll. Auch bei den Kelten war das Gänseblümchen be- kannt. Als Zeichen des Jahresrhythmus der Sonne standen die Gans und das Gänseblümchen als Symbol im Vordergrund. Die Göttin wurde als kosmische Gän- semagd betrachtet, die wie ein Dorfmädchen die Gän- seschar am Morgen (Früh- ling) auf die Wiese und am Abend (Herbst) zurück in den Verschlag bringt. Da es über den gesamten Zeitraum von Frühling bis Herbst blüht, wurde es mit der Gän- semagd-Göttin identifiziert. Bild: Monika Barth die Blüten in die Höhe, deren weiße Zungenblüten die gel- ben Röhrenblüten in der Mitte umrahmen. In der Küche eignet sich das Gänseblümchen als Er- gänzung für Salate, Gemüse- speisen, Tee und aufs Butter- brot. Die Blüten können auch eingelegt als „falsche Ka- pern“ verwendet werden. Das Aroma der Pflanze bringt ein leicht nussiges Flair in viele Gerichte. Aberglaube Von Linné erhielt das Gän- seblümchen seine wissen-

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