VOLLMOND 1-2020

Februar 2020 Überleben imWinter Kalter Winter – wenig Insekten im Frühjahr, das glauben viele, allerdings macht ein milder und regnerischer Winter den Tieren viel mehr zu schaffen als stren- ger Frost. Denn sie haben viele Strategien entwickelt um mit der Kälte umzugehen. Milde Tem- peratur jedoch begünstigen Pilz- wachstum im Boden und dieser kann die Insekten dann sogar zersetzen, beziehungsweise sie verschimmeln. Spinnen Einige Arten suchen sich einen warmen Ort wie Kel- ler, Garage, Gartenhaus oder ähnliches. Wasserspin- nen haben einen besonderen Trick: sie suchen sich am Gewässerboden ein leeres Schneckenhaus, füllen es mit Atemluft und verschließen die Öffnung mit Spinn- fäden. Darin lassen sie sich an die Oberfläche treiben und verbringen den Winter in Winterstarre an der ge- frorenen Oberfläche. Regenwurm Gräbt sich bei Hitze und Kälte tiefer in die Erde ein. Er ringelt sich ein und fällt in Sommer- oder Winterstarre. Ameisen ImWinter sind die Ameisen gut geschützt nur im unte- ren Teil des Nestes. Sie verschließen zusätzlich alle Ausgänge. Im Nest bewegen sie sich so wenig wie möglich und fallen in Winterstarre. Libelle Die meisten Arten überwintern als Ei oder als Larve in einer Winterstarre. Die Winterlibelle bildet die Ausnahme und über- wintert als erwachsenes Tier. Honigbiene Die Honigbienen bleiben in ihrem Bienenstock, kuscheln sich eng aneinander und bilden ein kugeliges Gebilde, die Wintertrau- be. Dort zittern sie viel mit den Muskeln und erzeugen Wärme. Der Bienenstock wird dadurch auf rund 20 Grad Celsius erwärmt. Wildbiene Sie überwintern als Biene oder als Bienenpuppe im Kokon. Be- vorzugte Quartiere sind Pflanzenstängel oder hohle Äste. Wespen Es überlebt nur die neu geschlüpfte und befruchtete Königin. Sie sucht Unterschlupf in einer Baumhöhle, Dachstuhl, Mauer- spalte oder ähnlichem und fällt dort in die Winterstarre. Marienkäfer Die kleinen Tierchen kuscheln sich an Hauswänden, Holzstapeln oder unter Laubhaufen zusammen. Es können bis zu 100 Marien- käfer an einem Ort sein. Bei großer Kälte fallen sie in eine Winter- starre und schützen sich mit dem körpereigenem Frostschutzmit- tel vor dem Erfrieren. Hummel Arbeiterinnen und alte Königin sterben im Herbst. Aus der letzten Brutgeneration entstehen neue Königinnen, diese verpaaren sich noch im Herbst und überwintern in Winterstarre gut versteckt in Ritzen, Totholz, Laub oder im Boden (zum Beispiel in Mäusenestern). Schmetterlinge Manche Arten (Zitronenfalter und Tagpfauenauge) überwintern als ausgewachsener Falter. An geschützten Orten wie Baumrinde, Mauerritze oder ähnliches fallen sie in eine Kältestarre. Andere überwintern in einem Entwicklungsstadium als Puppe, Raupe oder Ei in einem warmen Versteck oder spinnen sich zu einem Kokon ein. Der Admiral fliegt in den Süden in die Wärme. Bild: Albert Moser

RkJQdWJsaXNoZXIy MTA1MzE0