Ostsee

was man in der Ostsee sehen könnte, wenn die Sicht gut wäre. Wieder an Land ist eine Stärkung angesagt. Längst haben wir uns daran gewöhnt, dass der Matjes hier so etwas wie bei uns der Leberkäse ist und die Fischbrötchen ganz individuell nach Wunsch be- legt werden. „Fischers Fritz“ steht praktisch an jeder Ecke mit seinen Fischbuden und verkündet weithin sichtbar auf den wehenden Fahnen im Wind „lecker Fisch“. Jetzt bin ich von Hause aus nicht so unbedingt der Fischesser und wenn ich aus einer Forelle blau die Gräten zupfen muss, verlassen mich schnell Appetit und Geduld. Deshalb war ich froh, dass an der Ostsee der Fisch auch in deftiger Variante als Back- fisch daherkommt. Fingerdi- cke Panier und Erdäpfelsalat mit Mayonnaise machen auch Menschen wie mich satt, die sonst nach einem Fischmahl immer noch das Gefühl ha- ben, dass da noch ein Platzerl im Magen wäre … Die angebotenen Fische kommen allesamt aus der Ostsee, sagt zumindest Fi- schers Fritz. Also ein Para- dies für Angler. Aber nicht nur. Weil immer eine steife Brise weht, fühlen sich hier auch Segler besonders wohl. Angeblich kannst nach dem Wind die Uhr stellen. Ab neun Uhr kommt der Wind direkt vom Meer und dreht ab Mittag dann die Küste entlang auf Richtung Süd und ver- zieht sich am Abend wieder aufs Meer hinaus. Oder war´s umgekehrt? Egal. Die Segel- bootkapitäne vor Ort kennen sich ohnedies genau aus und die bunten Strandkörbe lassen sich in jede Richtung drehen. Hunderte davon stehen ent- lang der Küste und sind zum Wahrzeichen dieser Region geworden. Zwölf Euro kos- tet die Miete pro Tag für so einen Strandkorb und der bie- tet zwei Personen und vielen Badetaschen Schutz vor Wind und Wetter. In vielen anderen Gegen- den wäre Greifswald mit sei- nen 57.000 Einwohner ein- fach nur eine Kleinstadt. Im Vergleich zum verschlafenen Rest Vorpommerns ist Greifs- wald aber eine Metropole. So steht´s im Fremdenführer. Und er hat recht. Wir sind Ab in die Tiefe. Mehrmals täglich taucht die Taucherglocke in Zinnowitz mit Touristen an Bord unter. Die Reste der Heeresversu- chanstalt in Pennemünde. Hier entwickelten die Nazis auch die V2- Rakete (links).

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