DOPPELPUNKT Oktober 2018

Oktober 2018 ERNTEDANK IM FLACHGAU Wie grüne Paradeiser Marmelade werden Hobbygärtner haben alle ein Problem: Zum Schluss hinaus wird der Sommer einfach zu kurz. Da kommt es dann regel- mäßig vor, dass noch Dutzende Paradeiser auf der bereits mü- den Staude hängen. Von roter Farbe aber nkeine Spur und die Chance dass sich daran noch etwas ändert ist gleich null. Was also tun? Paradeiser weg- werfen? Da blutet des Hobby- gärtners Herz. Liegen lassen am Fensterbrett, bis die Früch- te nachreifen? Naja, klappt auch nicht immer. Die grünen Paradeiser essen? Puh. Machen wir daraus halt Paradeisermar- melade. Paradeisermarmelade kennen Sie nicht? Na gut. Das geht so: Sie zupfen die noch grünen aber mindestens zwei Zentimeter großen Früchte von der Stau- de, dünsten sie in etwas Wasser weich und passieren sie. Dann nehmen Sie die gleiche Menge Gelierzucker, setzen, je nach Geschmack, Ingwer zu und reiben die Schale einer Zitro- ne oder Orange darüber. Dazu noch eine Vanilleschote. Alles gemeinsam mit den passierten Paradeisern vier bis sechs Minu- ten sprudelnd kochen und noch heiß in Schraubgläser füllen. So, die Paradeiser hät- ten wir jetzt verarbei- tet. Aber was tun wir mit der Marmelade? Man kann sie auf´s Butterbrot streichen, zu Käse essen oder auch als Dipp zur Jause. Des Hobbygärtners Alptraum an diesen Herbsttagen: Hilfe, mei- ne Paradeiser werden nicht mehr rot. Was also tun mit den grünen Früchten? Wie wär´s mit Paradeismarmelade? Bild: Rule A lkohol (gehalt): Das Herz- stück, der Mittellauf, weist einen Alkoholgehalt von 65 – 70 Vol. % auf und ist somit nicht trinkfertig. B rennkessel: Im Kessel wird die Maische erhitzt, der Dampf steigt durch das Steigrohr und kondensiert im Kühler. D oppelbrennen: Der Rauh- brand wird nochmals de- stilliert. Die Kunst beim soge- nannten Feinbrand ist es den Vorlauf und den Nachlauf rich- tig abzutrennen. E delbrand: Als Edelbrand bezeichnet man einen sor- tenreinen Brand. F ässer: Der fertige Edel- brand kann in Glasbehäl- tern oder in Holzfässern gela- gert werden. Verwendet wer- den Eichenfässer, welche die Farbe und den Geschmack des Brandes verändern. K orn: Korn ist ein Brand aus Getreide und wird meist zum Ansetzen für Liköre ver- wendet. L utter: So nennt man den Raubrand. M aische: Man unterschei- det zwei verschiede- ne Maischen. Bei der Stärke in Zucker umgewandelt wird und die man zum Beispiel zum Bierbrauen benötigt. Und die Obstmaische, bei der Zucker in Alkohol vergärt und die zum Schnapsbrennen verwendet wird. N achlauf: Als Nachlauf wird der Anteil bezeich- net der unter 45 Vol % abläuft und wird bis minimum 25 Vol % gebrannt. Er enthält Fuselö- le, die muffig riechen und schal schmecken. O bst: Es wird nur frisches und reifes Obst von bester Qualität verwendet. Das Obst Das kle der scharf W as ist ein Edelbrand? Ist der Vorlauf wirklich nicht zu trinken? Und was kommt eigentlich in die Mai- sche? Diese und viele andere Fragen stellte der DOP- PELPUNKT dem mehrfach ausgezeichneten Schnaps- brenner Johann Endesgrabner aus Oberhofen.

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