DOPPELPUNKT November 2019

nicht verkleiden. Mit heimi- schen Brauchtum hat das aber nichts zu tun.“ Elisabeth Fünfleitner, Landesan- gestellte, Neumarkt: „Für mich ist Hallo- ween ein- fach nur amerika- nischer Unsinn, egal wo die eigentlichen Wurzeln für die- ses Treiben liegen. Bei uns geht es in erster Linie um rei- ne Geschäftemacherei, die mit unserer Kultur absolut nichts zu tun hat.“ Interviews: Rupert Lenzenweger und so gehe ich auch auf Hall- woween-Partys. Als Kind sind wir immer von Haus zu Haus gezogen und haben ,Süßes oder Saures, gerufen. Auch das war lustig.“ Markus Thalham- mer, IT-Tech- niker, Neu- markt: „Ich persön- lich kann mit Hallo- ween recht wenig anfangen. Obwohl ich schon zugeben muss, dass ich eventuell sogar auf eine Hallo- ween-Party gehe. Ganz sicher werde ich mich dabei aber wird. Wenn zu Halloween Kinder an meiner Türe läuten, dann bekommen sie selbstver- ständlich Süßigkeiten.“ Martha Eiglmeier, Pensionistin, Thalgau: „Grund- sätzlich kann ich diesem Treiben nicht viel abgewinnen. Trotzdem schaue ich immer, dass ich am Hallo- ween-Tag Süßigkeiten im Haus habe, die ich dann den Kindern geben kann, die an der Haus- türe läuten und ,Süßes oder Saures, rufen.“ Thomas Frauen- schuh, Selbst- ständiger, Neumarkt: „Bei uns hat Hallo- ween eigent- lich nichts verloren. Das ist eine Unsit- te, die sich immer mehr breit macht und von verschiedenen Seiten aufgebauscht wird. Mit Brauchtum hat das absolut nichts zu tun. So gesehen kann ich dem auch überhaupt nichts abgewinnen.“ Thomas Aufschnai- ter, Rauch- fangkehrer, Neumarkt: „Also ich finde Hallo- ween eigent- lich ganz in Ordnung. Eine lustige Angelegenheit, bei der ich gerne mitmache Julia Ma- moser, Schülerin, Mondsee: „Für mich ist Hallo- ween ein neumo- discher Quatsch, der mit unserem bodenständi- gen Brauchtum absolut nichts zu tun hat. Ich habe da nie mit- gemacht und werde das auch in Zukunft nicht tun. In erster Linie dreht sich da alles wieder ums Geschäft. So wie bei vie- len anderen Sachen auch.“ Brigitte Salzmann, Landwirtin, Thalgau: „Hallo- ween? Du meine Güte. Das hat bei uns absolut nichts verlo- ren. Und wenn zu mir Kinder kämen um nach Süßem zu bet- teln, würde ich ihnen nichts geben, sondern ihnen erklären, dass es bei uns ganz andere und viel sinnreichere Bräuche gibt, die man nicht vergessen darf.“ Nicola Nightingale, Lehrerin, Thalgau: „Ich sage jetzt einmal so: andere Länder, an- dere Sitten. Ich komme nämlich aus England und da hat Halloween wirklich einen Stellenwert im Brauchtum. Vielleicht ein bisserl vergleich- bar mit Allerheiligen bei uns, das in England nicht gefeiert Die aktuelle Umfrage November 2019 Seite 3 Süßes oder Saures? Brauchtum oder amerikanischer Unsinn? Süßes oder Saures! Seit den 1990er Jahren wird auch bei uns Halloween immer beliebter. Ausgehöhlte Kürbisköpfe und am Abend des 31. Oktobers von Haus zu Haus ziehende Kinder. Das verbinden wir mit Halloween. Ursprünglich stammt dieser Brauch aus dem katholischen Irland und galt dem Totengedenken. Irische Auswanderer nahmen diesen Brauch mit nach Amerika, von wo er in kommerzialisierter Form vor gut 20 Jahren auch zu uns überschwappte.

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