DOPPELPUNKT November 2019

November 2019 Seite 12 Mittleres Mattigtal LENGAU: Für jeden neuen Erdenbürger ein Baum Da wächst ein Wald heran MUNDERFING: Im BIZ werden wied Ein Treffpunkt für E rich Rippl ist Bürgermeis- ter von Friedburg-Len- gau und als Landtagsabgeord- neter auch Verkehrssprecher der oberösterreichischen SPÖ. Die fordert jetzt eine flächen- deckende Maut für Lastwagen. Und will damit nicht das Pro- blem der Mautausweichrouten lösen, sondern auch etwas ge- gen den Klimawandel tun. Es stöhnt zwar jeder über die vielen Lkw auf den Straßen, aber ist dieser Güterverkehr nicht notwendig, um uns so ein bequemes Leben zu er- möglichen, wie wir es jetzt führen? Rippl: „Nein, es ginge auch an- ders. Viele Güter könnten auch auf der Schiene transportiert werden. Damit könnten unend- lich viele Lkw-Fahrten einge- spart werden. Aber solange der Schwerverkehr auf der Straße so billig ist wie jetzt, wird sich nichts ändern. Deshalb brau- chen wir eine Maut auch auf der Landesstraße. Das würde zur Kostenwahrheit betragen.“ Inwiefern? Rippl: „Die bauliche Erhaltung der Landesstraßen kostet jähr- lich rund 50 Millionen Euro. Das sind mehr als 8.300 Euro je Kilometer. Schwere Last- wagen verschleißen die Stra- ße im Schnitt 15.000 Mal mehr als Personenkraftwagen. Aber nur 21 Prozent der durch den LKW-Verkehr verursachten Kosten auf Landes- und Ge- meindestraßen sind durch die bestehenden Steuerleistungen gedeckt. Das Modell bringt Kostenwahr- heit und setzt das Verursacher- prinzip am besten um. Damit wird die klimaneutrale Schie- ne deutlich attraktiver und Ge- meinden und Länder als Stra- „Jeder Kilometer Landesstraße kostet uns jährlich gut 8.300 Euro” Erich Rippl, Bürgermeister und SPÖ-Verkehrssprecher ßenerhalter haben Geld für die Instandsetzung und für zusätz- liche Klimaschutzmaßnahmen. Daneben bringt es dem Bahn- verkehr zusätzlichen Umsatz und entlastet dort die öffentli- chen Haushalte. Die flächende- ckende Lkw-Maut brächte au- ßerdem eine Lösung für das Problem der Mautflucht und damit weniger Lkw-Durch- zugsverkehr in den Städten und Gemeinden. Damit sind jene Lkw gemeint, die sich die Au- tobahnmaut sparen wollen und auf die Landes- und Gemeinde- straßen ausweichen.“ Gibt es ein Beispiel dafür, wo so eine Maut für alle Straßen schon funktioniert? Rippl: „In der Schweiz sind Lkw seit 1985 verpflichtet, ei- ne Straßennutzungsgebühr zu zahlen. Bis 2001 wurde die- se per Vignette erhoben. Seit- her gilt die leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe. Also eine kilometerabhängige Maut für alle Straßen. Zur Abrech- nung der zu zahlenden Maut werden per GPS die Daten der zurückgelegten Strecken er- fasst und die Schwerverkehrs- abgabe daraus berechnet.“ Lkw-Maut auf allen Straßen? S chön langsam wächst da in Lengau ein Wald her- an: Bereits zum 13. Mal wurde heuer für jedes neu- geborene Kind im vergangenen Jahr ein Lebensbäum- chen im Geburtenwald gepflanzt. Den Eltern wur- de dabei von Bürgermeister Erich Rippl ein Lebens- bäumchen mit einem Namensschild überreicht. Nach getaner Arbeit sorgte die Gemeinde Lengau für das leibliche Wohl. Außerdem wurden beim Familienfest für die Nachbarschaftshilfe der Gemeinde 260 Euro gespendet.

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