DOPPELPUNKT Mai 2014

Lesezeichen Seite ?? April 2024 Sammelsurium aus längst vergangenen Zeiten Nix Spotify oder Streamingdienste. Wenn wir individu- ell Musik hören wollten, mussten wir vorher mühselig Kassetten bespielen. Und für bewegte Urlaubserinne- rungen mussten wir klobige und schwere Videokameras durch die Hitze schleppen. Alle Bilder: Rule W ir drehen am Rad der Zeit und landen in den Jah- ren, in denen das Fernsehbild noch schwarz- weiß war. Wir Bewohner der Grenzregion zu Bayern wur- den von den restlichen Öster- reichern beneidet, konnten wir doch aus fünf Fernsehprogram- men auswählen. Für alle ande- ren war nur ORF 1 und 2 emp- fangbar. Sendebeginn war mit dem Kasperltheater (immer mittwochs) am späteren Nach- mittag. Nach dem Sendeschluss meist weit vor Mitternacht wur- den wir mit der Bundeshymne und dem Testbild ins Bett ge- schickt. Moderner war das Radio. Das sendete schon bald rund um die Uhr und unterhielt uns mit den neuesten Hits, die damals einfach nur Schla- ger hießen und meist deutsch gesungen wurden. Erst Ö3 brachte anderen Schwung und wir machten uns auf die Jagd nach den Hitparaden- stürmern, die jeden Sonntag zu hören waren und unsere Kasset- tenrekorder zum Glühen brach- ten. Richtig einschalten für eine Aufnahme war eine Kunst, weil Rudi Klausnitzer oder Dieter Dorner immer ins Lied hinein- geredet haben. Entweder am Anfang oder am Ende. Das war ärgerlich, aber wir mussten da- mit leben. Die Tonkassetten gab´s grundsätzlich in zwei Die REPORTAGE

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