DOPPELPUNKT Mai 2020

Seite 2 Meinungen Mai 2020 … dass die Mitarbeiterinnen der Eugendorfer Bücherei einen „Zustellservice“ ins Leben gerufen haben und einmal in der Woche Bücher und andere Medien zu ihren Lesern bringen. „Ich freue mich immer, wenn mir Frau Aigner und Frau Jost die Bü- cher bringen“, lässt uns eine Leserin wissen. … dass viele Geschäfte mit Phantasie und Engagement auf die Corona-Beschrän- kungen reagiert haben und einen Zustell- oder Abhol- service anbieten. „Sicherlich nicht das große Geschäft, aber für viele Leute trotzdem eine enorme Erleichterung“, freut sich eine Leserin aus Seekirchen. … dass sehr viele Garten- besitzer ihren Rasen viel zu kurz halten, empfindet ei- nen Leser aus Straßwalchen als Unart: „Die Bienen fliegen und suchen die Gänseblümchen in der Wie- se. Kaum ist das Gras aber zwei Zentimeter hoch, lau- fen schon die Rasenmäher. Manche Gartenbesitzer lassen die Gänseblümchen stehen. Andere fahren rück- sichtslos darüber. Einen Honig von den Bienen wol- len wir aber alle. Außerdem ist es für den Rasen auch gar nicht gut, wenn er so kurz geschnitten ist und die Son- ne darauf scheint“, lässt uns der Mann aus Straßwalchen wissen. Was gefällt Ihnen (nicht)? Tel.: 06216/7560 redaktion@doppelpunkt.co.at IMPRESSUM: Medieninhaber, Verleger und Herausgeber: Rupert Lenzenweger. Ver- lagsanschrift: Breinbergstraße 14, 5202 Neumarkt am Wallersee. Telefon: 06216/7560, Fax: 06216/7140-17, e-mail: redaktion@doppelpunkt.co.at - Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Horn. - Für mit „+“ oder „PR“ gekennzeichnete Texte wurden Druck- kostenbeiträge eingehoben. Es handelt sich demnach laut Mediengesetz um „bezahlte Einschaltungen”. Für unverlangt eingesandte Fotos und Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden. - Alle Daten zu unseren Medien finden Sie auch im Internet unter www.verlag-doppelpunkt.at E s wurde gehämmert und gesägt, gepinselt und gebohrt. Garagen- vorplätze wurden mit Hochdruck vom jahre- langen Dreck befreit und Gartenhecken akribisch in Form gebracht. A ndere Menschen entdeckten in den ver- gangenen acht Wochen ihre kreativen oder musischen Seiten. Sie lernten Gitarre oder Trompete spielen, lasen Bücher oder paukten eine Fremdsprache. O bwohl, neue Sprache? Haben wir eigent- lich alle gelernt. Dank Sebastian Kurz und seinen Ministern. Wenn sie täg- lich mit Masken verhüllt elegant hinter ihre Plexi- glasscheiben tänzeln um uns die neueste Entwick- lung in Sachen Corona zu informieren, dann tun sie das inzwischen mit Wor- ten, die wir vor wenigen Wochen noch gar nicht ge- kannt haben. S o gibt es längst keine Veranstaltungen mehr drinnen oder draußen, son- dern nur mehr „indoor oder outdoor“. Wir kämpfen uns von einem „Peak“ zum anderen, haben das „home- schooling“ gelernt, torkeln vom „Lockdown“ in „Hammer and Dance“ und dürfen dabei nie das „so- cial distancing“ vergessen. Das Corona-Kauderwelsch ist aber nicht nur eine blödsinnige Ansammlung von englischen Begriffen. Auch die deutsche Sprache wird kräftig verhunzt. So können plötzlich Geschäf- te „hochfahren“, Schulen „starten“, Kellner dürfen uns „Essen und Getränke mit Maske“ servieren und es wird eine „neue Norma- lität“ geben. Diese Liste der täglich auf uns herein- brechenden sprachlichen Unsinnigkeiten lässt sich beinahe beliebig fortsetzen. A ber nicht nur sprach- lich haben die Damen und Herren der Bundesre- gierung unseren Horizont enorm erweitert. Auch zoologisch haben sie uns Nachhilfeunterricht der allerfeinsten Art gegeben. Und so wissen wir inzwi- schen alle, dass wir immer ein Elefantenbaby mit- haben müssen, damit wir leicht erkennen können, ob das „social distancing“ auch wirklich passt. Dabei ist mir eines aber noch im- mer nicht ganz klar: Muss ich das Elefantenbaby jetzt „lengthwise“ (der Länge nach) oder „widthwise“ (der Breite nach) vor mehr herschieben … ? Elefantenbaby „lengthwise“ oder eher „widthwise“ Alle Ausgaben der Zeitungen DOPPELPUNKT und VOLLMOND auch als E-Paper www.verlag-doppelpunkt.at

RkJQdWJsaXNoZXIy MTA1MzE0