DOPPELPUNKT Juli 2019

2 3 2019 Genuss im Mondseeland 4 5 6 7 8 Vor der Probe gab´s für die Musiker der Irrsdorfer Tanzlmusi jede Menge Pfefferoni. Von links: Lukas Hillebrand, Gottfried Padinger, Sepp Zoister, Franz Muckenhammer, Michi Lindinger und Lisa Rauchenschwandtner. Alle Bilder: Rule Das gab´s auch noch nie bei unseren Genusstests: Zum Abschluss die Uraufführung eines Marsches, den Sepp Zoister komponiert hat. für jeden Pfefferoni-Liebhaber eine ganz grundlegende Frage: Scharf oder mild? Wir haben uns für unseren Geschmacks- test ganz bewusst für die milde Art entschieden. Weil wer ist schon in der Lage, nach acht scharfen Pfefferonis noch einen Unterschied zu schmecken? So eine große Auswahl wie wir sie heute in den Super- marktregalen vorfinden, hatte Columbus natürlich noch nicht. Der hatte die scharfen Chilli- schoten im Gepäck, aus denen der Cayenne-Pfeffer gewonnen wird. Und das hatte gleich zwei Gründe. Zum einen waren die Chilis besonders geschmack- voll und scharf. Zum anderen brauchte man deshalb auch keinen Pfeffer aus Indien, der durch hohe Zölle zur damali- gen Zeit extrem teuer war. Pfefferoni gehören zu den Paprikagewächsen und in den vergangenen Jahrhunderten sind unüberschaubar viele Züchtungen entstanden. Die bei uns in den Gläsern abge- füllten Pfefferoni kommen in erster Linie aus dem Machland und Burgenland und werden mit Gewürzen, Salz, Süßstof- fen und Zitronensäure in Essig eingelegt und so über Jahre haltbar gemacht. Soviel zur Entwicklung. Jetzt kommen wir zum Ge- nusstest, bei dem diesmal die Musiker der Irrsdorfer Tanzl- musi als Juroren tätig waren und sich gleich die ersten Fra- gen stellten: Wieso sind nicht in allen Gläsern auch rote Pfef- feroni? Und schmecken die Roten anders als die Grünen? Auf die erste Frage fanden wir keine Antwort, auf die zwei- te schon: Ja, rote Pfefferoni schmecken anders als Grüne. Besser oder schlechter? Das ist reine Geschmackssache und kann nur von jedem Einzel- nen für sich beantwortet wer- den. So wie diesmal überhaupt der gesamte Geschmackstest. Denn, um es gleich vorweg zu nehmen, es gab keine schlech- ten Pfefferoni. Der eine mag sie lieber etwas knackiger, der andere würziger. Dem einen sind kleine Schoten lieber, dem anderen längere. Aber jedes Glas für sich betrachtet erfüllte alle Ansprüche, die Pfeffero- ni-Liebhaber haben. Knapper Sieger sind dies- mal die Pfefferoni aus dem Hofer-Regal. Die haben in ihrer Gesamtheit und mit dem güns- tigsten Preis überzeugt. Wenn es aber rein um den Geschmack geht, dann haben die „Ja! Na- türlich“-Pfefferoni klar die Na- se vorne, gefolgt von Efko. Als ganz besonderen Schlusspunkt des Geschmacks- test gab es die Uraufführung eines Marsches, den Sepp Zo- ister erst wenige Tage vorher komponiert hatte und den die Irrsdorfer Tanzlmusi mit dem Titel „Pfefferoni-Marsch“ in ihr künftiges Repertoire auf- nehmen wird.

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