DOPPELPUNKT Juli 2019
Juli 2019 Nebeneinander von Mensch und Tier am Seeufer S o wie der Mensch Erholung an den heimi- schen Seen sucht, so wichtig sind naturna- he Uferzonen für die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Sie bilden einen notwendi- gen Rückzugsraum für viele Vogelarten und für Fische. Durch 20 Meter „Respektabstand“ zu Schilf und Wasserpflanzen können Badeliebhaber und Wassersportler zu einem konfliktfreien Ne- beneinander von Mensch und Natur beitragen. „Die Uferbereiche mit Schilfgürtel an unse- ren Badeseen erfüllen wichtige Aufgaben für die Tier- und Pflanzenwelt sowie für die Wasserqua- lität in und um die Seen“, so Naturlandesrätin Maria Hutter. Abstand halten hilft seltenen Pflanzen beim Überleben Es sollen zum Beispiel mindestens 20 Meter Abstand zu Schilf-, See- und Teichrosenbestän- den gehalten werden. Die Schutzzonen an sen- siblen Uferbereichen tragen dazu bei, dass die zum Teil sehr seltenen Tier- und Pflanzenarten auf Dauer überleben können. Am Grabensee bei- spielsweise ist das Schwimmen und Befahren mit Wasserfahrzeugen, also zum Beispiel mit Segel- oder Motorbooten, nur im Bereich des Strandba- des Perwang erlaubt. Dies gilt auch für Kite-Sur- fen und Stand-Up-Paddeln. Vögel und Fische brauchen Ruhe – gerade jetzt Während der Brutzeit von März bis Juli, beim Wechsel des Federkleides von Juli bis September und im Winter sind Vögel auf ruhige Zonen im Uferbereich angewiesen. Die seichten Ufer und Schilfzonen sind auch wichtige Lebensräume für Fische und ihren Laich. Störungen bedeuten für die Tiere Stress und vermindern die Überlebens- chancen des Vogelnachwuchses. Am seichten Ufer besteht außerdem die Gefahr, dass durch Paddelschläge oder Kentern Eier und Jungfische geschädigt werden. Nützen, schützen, respektieren Viele Uferzonen wurden durch Verbauung, in- tensive landwirtschaftliche Nutzung, Zersiede- lung, Verkehr und Freizeit erheblich verändert. Dadurch sind die Schilf- und Teichrosenbestände an Gewässern in den vergangenen Jahrzehnten europaweit zum Teil stark zurückgegangen. Oft ist nur mehr ein geringer Anteil der Uferzone na- turnah. Umso mehr heißt es daher: Nützen, schüt- zen und respektieren. Seite 18 Natur im Flachgau
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