DOPPELPUNKT Juli 2019

Juli 2019 Seite 15 Kultur Wieso Hoochie Kurti Man so glücklich ist H oochie Kurti Man ist glücklich. Das war er in den vergan- genen zwei Jahren nicht immer. Da gab es Höhen und Tiefen. Es gab Momente in denen er das Gefühl hatte, dass gar nichts mehr weiter geht und dann gab es kreative Phasen, in denen er einmal nur eine Viertel Stunde gebraucht hat, um ein neues Lied zu komponieren. Schließlich sind es insgesamt zwölf Lieder geworden und die gibt es jetzt alle als CD und der Erkenntnis „des ist der Blues“. Über diese CD ist Hoochie Kurti Man glücklich. Weil es zum einen seine erste CD ist, obwohl sein Musikerleben in- zwischen vier Jahrzehnte um- spannt. Zum anderen aber auch deshalb, weil ihm eine bunte Mischung gelungen ist. „Das ist keine CD, bei der man schon nach der ersten Nummer auch den Rest kennt“, freut sich Hoochie Kurti Man, der alle Lieder selbst geschrieben hat und dem Blues eine deut- sche Sprache gibt. Innviertler Mundart, genauer gesagt. Hoo- chie Kurti Man singt, wie ihm der Schnabel gewachsen, er singt über das, was ihn bewegt. Das reicht von Liebesliedern, („I bin scho gern bei dir“) über Protestsongs („Kämpf ma für a bessere Welt“ oder „I brauch kan Maulkorb“) bis hin zu sei- nem weitum bekannten „bring man nu a Bier“, bei dem das Publikum längst den Refrain mitsingen kann. Hoochie Kurti Man ist in der Blues-Szene verwurzelt. Er stand schon mit den Gro- ßen dieser Musik auf der Büh- ne und gilt in der Branche als Stimmungsmacher. „Wo Hoo- chie Kurti Man draufsteht, da ist auch Hoochie Kurti Man drin“, drückt es Musikprodu- zent Edgar Pelz salopp aus und meint damit nix anderes als: Wenn der Kurti auf der Bühne steht, dann ist Stimmung ga- rantiert. „Ich bin aber auch eine Büh- nensau und es kann schon ein- mal passieren, dass ich beim Konzert einer anderen Band spontan auf die Bühne sprin- ge um mitzuspielen“, lacht Hoochie Kurti Man, weil eine Mundharmonika hat er immer mit und die reicht, um seinen Blues authentisch unters Publikum zu bringen. Mehr als 40 Mundharmoni- kas hat der Hoochie Kurti Man und wenn er wieder ein ganz besonderes Instrument findet, dann muss er es ha- ben. Dabei begann alles mit ei- ner Gitarre. Ein billiges Ding, das eigentlich seinem Bruder gehörte. Aber der wollte nach zwei Jahren Musikunterricht nichts mehr wissen von der Klampfe. Also schnappte sich der Hoochi Kurti Man das Ding und begann darauf zu klimpern. „Aber richtig weit habe ich es auch nicht ge- bracht. Immerhin genügt es, um mich selbst zu begleiten“, lacht der Kurti. Viel lieber spielt er mit Band. Und eine solche stellt er gera- de mit Edgar Pelz für seinen nächsten Auftritt zusammen. Der ist am 3. August, wo er als Special Guest beim zweitägi- gen Jump & Rock-Festival auf dem Sprungschanzengelände in Höhnhart um 16.30 Uhr auf der Bühne stehen wird. Die CD „Des ist da Blues“ von Hoochie Kurti Man gibt es im Fachhandel und weltweit auch als Download auf alle entspre- chenden Internetportalen. Der Blues ist seine große Leidenschaft und die Musik sein Le- bensinhalt: Hoochie Kurti Man aus Mattighofen. Bild: Rule Liaba Gott, so schick dein Segn net oiwei grad ois Schnürlregn. Um drei Tag Sunnschein tad i bitten, dann konn´s vo mir aus wieder schütten.“ Humorvoll und mit Augenzwinkern auf die gute alte Zeit aber auch mit einem kritischen Blick auf die aktuellen Ereignisse. So haben kürzlich die acht Mundartdichter Sigrid Birgmann (Seekir- chen), Margret Ebelsberger (Straßwalchen), Elisabeth Eibl (Ober- trum), Katharina Fürböck (Neumarkt), Wolfgang Hagn (Straß- walchen), Gertraud Huber-Rieder (Schleedorf), Hans Mamoser (Henndorf), Lisl Polstätter (Neumarkt) und Alois Wieder (Kösten- dorf) mit musikalischer Unterstützung der „Kleeblatt Musi“ die 150 Zuhörer im Theaterstadel in Köstendorf-Weng unterhalten. Der gemütliche Nachmittag stand unter dem Motto „Flachgaue- risch gredt und gspüt“. „Flachgauerisch gredt und gspüt” im Theaterstadel

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