DOPPELPUNKT Juli 2019

Vorgestellt Seite 14 ichael Honzak hat mich einmal zum Essen eingeladen. Er hat stun- denlang für mich gekocht und servierte schließlich „Broccoli a la Honzi”. Jetzt bin ich aber, um es vorsichtig zu sagen, nicht der ganz große Broccoli-Fan. Wir wurden auch von den Frankfurtern satt ... Auf den Punkt gebracht: Michael Honzak ist ein bunter Hund. Musi- ker und Maler. Aktionskünstler und Enfant terrible. Ehemaliger Bür- germeisterkandidat und eben begnadeter Hobbykoch, der sich im- mer noch genau an jenen Tag erinnern kann, an dem er seinen ers- ten Kelomat bekam und zum ersten Mal mit einem scharfen Mes- ser hantierte. Aber jetzt der Reihe nach. Die DOPPELPUNKT-Le- ser kennen den Honzi als Karikaturisten auf Seite 2. Seit vielen Jahren zeichnet er mit spitzer Feder das, was ihm am Herzen liegt. Aufmerksame Wanderer durch Seekirchen kennen sicherlich die vielen Sta- tionen seines Skultpurenweges. Große und kleine Plastiken aus verschiedenen Materialien, aber nicht weniger witzig als seine Zeichnungen. Aufmerksame Beobachter der Lokalpolitik kennen den Honzi als ehemaliges Mitglied des Liberalen Forums, als Vertreter der freien Wähler See- kirchens, aber auch als Bürgermeisterkandidaten, der jedem Seekirchner ein Gulasch versprach, falls er gewählt würde. Aber die Stimmen für ihn reichten nicht aus für den Sprung an die Spit- ze der Gemeinde und darüber ist Honzi heute ziemlich froh. Die meisten Menschen allerdings werden Honzi als begnadeten Schlagzeuger kennen, als der er ebenfalls eine unglaubliche Bandbreite an den Tag legt. Egal ob als Duo, als Trio, mit seiner Gruppe La Banda oder mit der Oiweiumhoibeelfe-Band. Wenn der Honzi am Schlagzeug sitzt, dann ist das unübersehbar. Ah, pardon: unüberhörbar. Nämlich spätestens dann, wenn Honzi zu seinem Solo auf Trommel, Pauken und Tschinellen ansetzt, geht das Temperament mit ihm durch und reißt schier ansatzlos auch die Zuhörer mit. Schlagzeug. Das war schon immer die Welt des Michael Honzak und er spielte mit den besten Jazzmusikern. Mit Friedrich Gulda und Joe Zawinul trat er in Tokio auf, er spielte bei den Ber- liner und Wiener Philharmonikern und gehörte dem Camber-Orchestra an. Diese Liste lässt sich jetzt beinahe beliebig fortsetzen und reicht bis zum OriginalSalzburgSwingOrchester und Florian Alber, mit denen Honzi im Vorjahr bei Jazz in the City für große Begeisterung sorgte. Heute gibt Honzi sein Können an junge Musiker weiter und sitzt noch jeden Tag selbst an den Trommeln. Zwischendurch reimt er Gedichte, dreht Video-Filmchen oder probiert ein neues Rezept aus. Nur Broccoli kocht er für mich keinen mehr … Rupert Lenzenweger In Salzburg n Marko Feingold wird zum Präsidenten der israelischen Kultus- gemeinde gewählt. n Bei der ersten Bürgermeistertagung nach dem Krieg werden auch alle 36 Flachgauer Bürgermeister angelobt. n Das amerikanische Rote Kreuz beliefert alle Kindergärten und Kindererholungsheime des Landes mit Süßigkeiten. n Das Aluminiumwerk in Lend nimmt wieder seinen Betrieb auf. n Der „Salzburger Bauer“ wird als Mitteilungsblatt der Landwirt- schaftskammer gegründet. n Die während des Krieges nach Seekirchen verlegte Frauenklinik wird wieder nach Salzburg übersiedelt. Im Flachgau n In Obertrum wird die Huberbauer-Kapelle errichtet. n In Elsbethen wird der Prangerschützenverein gegründet. n Franz X. Traber wird zum Kapitular-Kanonikus des Stiftes Mattsee ernannt. Sein Vorgänger Franz Broinger wird Ehrenkanonikus. n Der „kleine Grenzverkehr“ nach Bayern wird von den US-Militärbehörden wieder gestattet. n Die Gemeinden St. Georgen und St. Gilgen sperren den Zuzug in ihre Gemeinden. n In St. Gilgen wird ein Erholungsheim für Kinder errichtet, deren Eltern im Holocaust getötet wurden. Was war 1946 sonst noch los? Michael Honzak, als junger Musiker, Anfang der 1960er Jahre. Michael Honzak, begnadeter Musiker, vielseitiger Künstler und gefühlvoller Hobbykoch. Bilder: privat M Michael Honzak Musiker und Künstler, Seekirchen geb. 13. September 1946 n Geboren wurden sonst noch: Wolfgang Saliger, ehemaliger ÖVP-Bezirksobmann für den Flachgau und zweiter Präsident des Landtages; Kurt Wiebach, Fußballtrainer; Gerhard Tötschinger, Schauspieler und Intendant; Peter Simonischek, Schauspieler und Herbert Rettensteiner, österreichische Torhüter-Legende.

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