DOPPELPUNKT Juli 2018

Juli 2018 Dank E-Bikes entdecken immer mehr das Fahrrad als Begleiter durch den Urlaub „Ja mir san mitn Radl da” Pedalritter erobern das Seenland J a mir san mitn Radl da. Immer mehr Gäste im Salzburger Seenland sin- gen diesen Gassenhauer aus den Siebzigerjahren, wenn sie auf Urlaub kommen. Denn dank E-Bike ist das Radfahren wieder schwer in Mode ge- kommen. D arauf setzt man auch beim Tourismusverband Salz- burger Seenland. „Radfahren ist zu einem Thema geworden und wir sind dabei, dafür die beste Infrastruktur zu schaf- fen“, sagt Seenland-Geschäfts- führerin Manuela Bacher. In der Praxis heißt das: Radwege ausbauen, Touren erstellen und Ladestationen errichten. Das Wichtigste freilich ist seit jeher vorhanden: Die herrliche Land- schaft, in der sich alle Radler wohl fühlen und gerne unter- wegs sind. Und so tragen auch die Pedalritter zu einem Trend bei, der sich seit 2013 abzeich- net. Obwohl die Gästebetten im Seenland weniger werden, gibt es mehr Ankünfte. In Spitzen- jahren um bis zu 15 Prozent. Für Manuela Bacher ist das ein Zeichen, dass man beim Seenland den Zug der Zeit er- kannt hat. Die Gäste kommen ins Seenland, weil hier die Na- tur noch intakt ist. Sie fühlen sich hier wohl, weil sie nicht vom Massentourismus über- rannt werden und nicht in ano- nymen Hotelburgen übernach- ten, sondern bei Privatzimmer- vermietern mit persönlicher Betreuung. Kräuterleben als kleine aber feine Nische I n diese Nische passt auch gut das „Kräuterleben“, das vor fünf Jahren aus der Taufe ge- hoben wurde und zu einer klei- nen aber feinen Marke herange- wachsen ist. 20 Kräuterexper- ten und 13 Gastronomiebetrie- be spielen inzwischen auf die- ser Orgel und bieten ein Pro- grammmit mehr als 200 Punkte an. „Die Leute spüren, dass das nichts Aufgesetztes ist, sondern wirklich in der Region gewach- FAHRTWIND Radeln im Salzburger Seeland wird für immer mehr Gäste zu einem Urlaubsvergnügen. E-Bikes tragen ihren Teil dazu bei. Bild: SSL sen ist“, weiß Manuela Bacher aus Erfahrung. Und dieses The- ma ist schier endlos und reicht von der Aufzucht der Kräu- ter über die Verwendung in der Küche, vom Räuchern bis hin zum Kräuteradvent. Das Internet wird immer wichtiger W as so idyllisch klingt ist trotzdem kein Selbst- läufer. Weil gerade im Touris- mus wird die Konkurrenz im- mer härter, das Leben immer schnelllebiger. Das macht auch vor dem Salzburger Seenland nicht halt. Große Buchungs- plattformen im Internet erfreu- en sich inzwischen großer Be- liebtheit. Von Anfragen per E- Mail wird erwartet, dass sie in- nerhalb weniger Stunden be- antwortet werden und eine gut gepflegte Homepage ist eigent- lich längst eine Selbstverständ- lichkeit. „Gerade dieser Be- reich ist aber bei vielen Betrie- ben in unserer Region die Ar- chillesferse“, sagt Manuela Ba- cher. Viele Privatzimmerver- mieter haben weder das Know- how noch die Zeit um ihren In- ternetauftritt entsprechend zu gestalten und zu warten. Weil das aber immer wichtiger wird, will das Salzburger Seeland den Zimmervermietern auch in die- sem Bereich behilflich sein. O bwohl: Internet her, booking.com hin. Der gu- te alte Prospekt aus Papier ist nach wie vor gefragt. So hat das Salzburger Seenland im vergangenen Jahr um ein Drit- tel mehr Prospekte verschickt, als im Jahr zuvor. Einfach des- halb, weil sie den interessierten Gäste lieber waren, als irgend ein Link ...

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