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Aktuelle Rundschau

Seite 5

Juli 2015

Eigentlich sollten hier nur Grünabfälle

abgelagert werden. Aber

manche scheinen das nie zu begreifen.

Bild: Fa. Kranzinger

D

ie Firma Kranzinger erzeugt hochwertige Blu-

men- und Gartenerden. Dazu braucht sie

auch Grünabfälle, die jeder auf einem eigenen

Sammelplatz bei der Firma abliefern kann. Aber

einige Zeitgenossen entsorgen dort auch noch

manch anderen Dreck.

Was können die Leute bei Ih-

nen abliefern?

Kranzinger:

„Grünabfälle al-

ler Art. Vom Rasenschnitt über

Laub bis hin zu Ästen. Diese

Grünabfälle kompostieren wir

und machen daraus einen natür-

lichen Rohstoff für unsere Blu-

men- und Gartenerden.“

Und was bringen die Leute?

Kranzinger:

„Es ist manchmal

unglaublich. Da gibt es Leute,

die verwechseln uns mit einer

Mülldeponie. Küchenabfälle

sind noch die harmlosesten Sa-

chen, die uns da praktisch vor

die Türe gekippt werden. Vie-

le Lebensmittel sind gar nicht

ausgepackt und noch in Foli-

en verschweißt. Aber auch an-

derer Mist wird bei uns abgela-

den. Erst neulich habe ich wie-

der halbvolle Lackdosen gefun-

den.“

Das muss dann alles mühse-

lig aussortiert werden?

Kranzinger:

„Richtig. Das ist

viel Arbeit und es entstehen

dadurch auch Kosten, die wir

wieder irgendwo hereinbringen

müssen. Wenn das nicht besser

wird, müssen wir uns ernsthaft

Gegenmaßnahmen überlegen.“

Was könnte das sein?

Kranzinger:

„Am einfachsten

wäre es, Öffnungszeiten einzu-

führen. Dann können die Leu-

te halt beispielsweise nur mehr

jeden Freitag Nachmittag und

an den Samstag Vormittagen

die Grünabfälle bringen. Wir

würden dann auch genau kon-

trollieren, ob kein anderer Müll

dabei ist. Aber noch wehre ich

mich gegen diesen Schritt.“

Wieso?

Kranzinger:

„Weil ich einfach

nicht glaube, dass man den

Leuten nicht klarmachen kann,

dass sie bei uns nur Grünabfäl-

le abliefern können. Wobei ich

schon auch sagen muss, dass es

sich bei den Dreckfinken nur

um ein paar schwarze Scha-

fe handelt. Aber die stellen uns

vor große Probleme.“

Wann können die Grünabfäl-

le jetzt abgeliefert werden?

Kranzinger:

„Denn ganzen Tag

über. So lange jemand in der

Firma und der Schranken ge-

öffnet ist. Das wäre ja auch eine

ideale Lösung, weil wir sind ja

froh, wenn wir Grünabfälle be-

kommen. Wir können sie dann

einem natürlichen Kreislauf zu-

führen und machen daraus wie-

der Qualitätsprodukte. So ma-

chen wir in unserer Firma jähr-

lich rund 160.000 Kubikmeter

Blumenerden, gärtnerische Sub-

strate und Rindenprodukte.“

Interview: Rupert Lenzenweger

STRASSWALCHEN:

Dreckfinken unterwegs

„Wir sind keine

Mülldeponie”