DOPPELPUNKT Jänner 2021

Sie haben sich einer süssen Aufgabe gestellt und die vorweihnachtlichen Köstlichkeiten verkostet: Gundi Schirlbauer, Christine Schremser, Andrea Strübler und Katharina Langmaier (von links). Alle Bilder: Rule 3 4 5 aus Deutschland und haben dort auch ihre Tradition, die bis 1329 zurückreichen dürf- te. Aus dieser Zeit stammt das Innungsprivileg des Naum- burger Bischofs Heinrich I. von Grünberg für die Grün- dung der Bäckerinnung in der Stadt. Darin heißt es unter ande- rem auch, dass die Naum- burger Bäcker neben ihren finanziellen Abgaben auch zu Sachleistungen verpflichtet sind. Die besteht unter ande- rem auch aus einem „Brothe, die man auch Stollen nennet“ und alle Jahre an des heiligen Christus-Abend hergestellt werden muss. Ein weiterer früher Beleg für einen Stollen, der von der Grundrezeptur wohl dem heu- tigen Gebäck schon ähnlicher war, ist auch der große Ku- chen, der auf dem Zeithainer Lustlager, einer prachtvollen Truppenschau Augusts des Starken, mit großem Auf- wand produziert und am 29. Juni 1731 an die sächsischen Truppen verteilt wurde. Der etliche Meter lange Kuchen wurde von zeitgenössischen Berichterstattern als „Butter- Stollen“ oder „Striezel“ be- zeichnet. Welch große Rolle heute noch in Deutschland der Stol- len hat, zeigt sich auch dar- an, dass 2010 der „Dresdner Christstollen“ als geschützte geografische Angabe nach eu- ropäischen Recht eingetragen wurde, um jede „Produktpira- terie“ zu unterbinden.

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