DOPPELPUNKT Februar 2021
Seite 23 Februar 2021 Harnröhre kann es zu einer lebensbedrohlichen Situation kommen. Dann muss schnell ein Tierarzt aufgesucht werden, der die Verstopfung beseitigt. Da die genaue Ursache der idiopathischen Zys- titis nicht vollständig ge- klärt ist, gestaltet sich die Behandlung schwierig. Wurden Bakterien oder Kristalle gefunden, werden diese selbstverständlich mit einem geeigneten Anti- biotikum behandelt. Beim Vorhandensein von Kristal- len kann eine Diät hilfreich sein. Haben diese Kristalle bereits zur Verlegung der Harnröhre geführt, sollten sie zunächst mit Hilfe ei- nes Katheters aus der Blase gespült werden. Mehrere Studien belegen, dass eine erhöhte Flüssig- keitszufuhr sich positiv auf das Krankheitsgeschehen auswirkt. Wenn möglich sollte die Katze Nassfutter statt Trockenfutter erhal- ten. Wenn möglich, sollten die Stress auslösenden Fak- toren abgestellt werden. Dabei kann schon die Um- stellung der Katzentoilette, der falsche Aufstellungsort der Katzentoilette oder das falsche Katzenstreu für die Katze einen Stress- faktor darstellen. Rein in der Wohnung gehaltene Katzen sollten ausreichend Möglichkeiten zum Spie- len erhalten. Vor allem sind aber erhöhte Sitzplätze und Versteckmöglichkeiten wichtig. Unter Umständen kommen auch Psychophar- maka zum Einsatz. F.L.U.T.D. – ein häufiges Problem bei Katzen Unter F.L.U.T.D. versteht man durch Harnblasenent- zündungen hervorgerufene Harnabsatzbeschwerden von Katzen. Beim Kater kann es dabei auch zum Verschluss der Harnröhre kommen. Für die Erkrankung wird die übermäßige Produk- tion von Stresshormonen verantwortlich gemacht. Die daraus resultierende Blasenentzündung wird „idiopathische Zystitis“ ge- nannt. Das ist eine Blasen- entzündung, dessen genaue Ursache man nicht kennt. Häufig sind Kater mittle- ren Alters, übergewichtige Katzen oder ausschließlich in der Wohnung gehaltene Tiere betroffen. Außerdem scheinen Stress auslösende Gegebenheiten (Mehrkat- zenhaushalt) oder Situatio- nen (neu hinzu gekomme- nes Familienmitglied) das Auftreten der Erkrankung zu fördern. Die Erkrankung tritt pha- senweise auf. Zwischen den symptomatischen Pha- sen erscheinen die Katzen in der Regel ganz normal und gesund. Ein akuter Schub dauert in der Regel zwei bis vier Tage und verschwindet in manchen Fällen auch ohne Behandlung. Anzeichen eines akuten Schubs sind: Häufiger Urinabsatz in kleinen Mengen, Pressen auf Urin, Jammern beim Urinabsatz, Urinieren in der Wohnung außerhalb der Katzentoilette und blutiger Harn. Kommt es zur voll- ständigen Verlegung der
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