DOPPELPUNKT Februar 2024

W ie jedes Mal bei unserem Haustauschen kannten wir den Tauschort Leigh on Sea noch nicht. Und genau das ist für uns immer der erste aufre- gende Moment: Wo werden wir unseren Urlaub verbrin- gen? Bis jetzt reisten wir jedes Mal an einen Ort, den wir sonst nie besucht hätten. Leigh on Sea ist ein entzü- ckendes, typisches, engli- sches Städtchen mit kleinen Läden und vielen urigen aber auch modern anmu- tenden Lokalen. Die großen Verkaufsketten haben sich noch nicht breit gemacht in der Einkaufstraße. In dem Süßigkeitengeschäft gab es wirklich nur Süßigkeiten und wir sind innerhalb kürzester Zeit vom Verkäufer persön- lich begrüßt worden. Über- haupt ist uns die Freundlich- keit und Hilfsbereitschaft der Engländer, egal ob Ver- käufer, Busfahrer, Billeteur oder auch der Haustausch- familie, positiv aufgefallen. Dass es durch diese kleinen Gespräche eben an der Kassa oder im Bus auch einmal ein wenig zum Warten wird, ist für die Engländer kein Pro- blem. L eigh on Sea liegt an der Themse- mündung und lädt zu einem Strand- spaziergang ein. Baden ist nicht ganz einfach, da die Gezeiten extrem unter- schiedlich sind und eigent- lich immer Ebbe war, wenn wir am Meer spaziert sind. Davon abgesehen wollten wir sowieso nicht ins Meer, als wir feststellten, dass der Abfluss von Waschbecken, Geschirrspüler und Wasch- maschine ungeklärt in den Oberflächenkanal läuft. Ab- solut unvorstellbar bei uns. Hier haben die Engländer FAHRTWIND Spaziergang bei Ebbe, Be- such am weltlängsten Pier und bestaunen eines ver- rückten Skatergeschäfts - alles fußläufig von unserem Tauschhaus. Den traditionellen Postkasten fütterten wir natürlich mit hand- geschriebenen Postkarten. Leider haben sich ein paar auf dem Postweg verirrt und die Adressaten warten immer noch. Am weltlängsten Pier in Southend on Sea fährt sogar ein eige- ner Zug mit Personenwaggons hin und her. Der Pier führt in die Themsemündung und die einfache Strecke ist 2,16 Kilometer lang, da können müde Kinder- und Erwachsenenfüße beim Re- tourfahren gut rasten. wirklich noch ordentlichAuf- holbedarf. Auch die Toilet- ten, egal ob öffentlich oder in einem Gasthaus, sind kei- ne Zier. Bei uns im Tausch- haus war alles wirklich top – aber englisch. Teppich- böden in jedem Raum außer Küche und Bad, knarrende Böden beim darüber Gehen, kleiner aber feiner Stadtgar- ten, ein gemütliches Wohn- zimmer und alles sehr sau- ber. Die Kinder haben sich sofort wohlgefühlt, bedingt auch durch die zwei zutrau- lichen Hauskatzen (Skip und Poppy) die wir betreuen durften.

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