DOPPELPUNKT Februar 2023

Februar 2023 Seite 30 Was Bienen alles im Schlaf lernen Alle Veranstaltungen im Flachgau Woher wissen die Trachtler, ob, wann und wo das nächste Brauchtumsfest ist? Klicken auch Sie zum größten Flachgauer Veranstaltungskalender Obwohl die Honigbiene nur ein winziges Gehirn besitzt, zeigt sie hoch flexible und durchaus äußerst intelligente Verhaltensweisen. Der For- scher Randolf Menzel hat diese untersucht und seine Erkenntnisse in dem Buch „Die Intelligenz der Bienen“ gemeinsam mit dem Wissen- schaftsjournalist Matthias Eckold auf über 350 Seiten interessant und spannend zu- sammengefasst. Eine absolut lesenswerte und kurzweilige Lektüre. Wahrscheinlich sind Bienen historisch gesehen die zweit- ältesten Tiere (nach dem Hund vor ca. 15.000 Jahren), welche der frühe Mensch in Pflege nahm und an deren Haustier- werdung er gezielt gearbeitet hat. In altsteinzeitlichen Höhlenmalereien (12.000 Jahre alt) aus Felshöhlen bei Valencia an der Ostküste Spaniens, kann man erkennen, dass der Urmensch Wildbienen offenbar schon recht planvoll landwirtschaftlich nutzte. Zum Vergleich: Wiederkäuer wur- den erst ab 6.000 vor Christus domestiziert. Die Imkerei, wie sie auf diesen Felszeichnungen gemalt ist, wird heute noch auf eine ganz ähnliche Weise von den Guajaki-Indigenen in Paraguay betrieben. Anti- ke Schriftquellen bestätigen, dass die ältesten Kulturvölker überall auf der Welt (Inder, Ägypter, Hethiter, Griechen, Römer und Germanen) den Honig nutzten und seinen Heilwert schätzten. Jetzt aber zum eigentlichen Thema, dem Verhalten, den Sinnesleistun- gen und der Intelligenz der Bienen: Sie sehen die Welt mit 7.000 Punktaugen und im Gegensatz zu uns auch im UV- Bereich. Bienen können sogar die Polarisation des Lichtes erkennen, was ihnen bei der Orientierung ganz wesentlich hilft. Aber noch viel erstaun- licher als ihr Gesichts- ist ihr Geruchssinn. Sie können sogar Stoffe erkennen, die sich nur durch ein einziges Kohlenstoff- atom unterscheiden. Außergewöhnlich ist auch die Kommunikation. Nicht nur, dass sich Bienen über elektro- statische Felder verständigen können, sie sind die einzigen Tiere (außer dem Mensch!), von denen wir sicher wissen, dass sie symbolhaft kommuni- zieren. Wale oder Vögel kön- nen sich zwar in der Situation austauschen, aber Bienen kön- nen sich etwas mitteilen, das nicht unmittelbar geschieht. Also: Eine Biene fliegt durch die Natur. Dann kommt sie zurück in den dunklen Bienen- stock und führt verschiedene Bewegungsformen durch – den von Karl von Frisch erst- mals richtig interpretierten „Schwänzeltanz“ – und ver- wendet dafür einen symbolhaf- ten Code. Koordiniert werden all diese bemerkenswerten Fähigkeiten von einem Organ, das kaum größer als ein Sandkorn ist. Obwohl sich in der Evolution Bienen und Menschen in ihrer Entwicklung vor über 500 Millionen Jahren getrennt ha- ben, besitzen auch diese Tiere mit einem gänzlich anders gebauten Gehirn (Pilzkörper im Oberschlundganglion) In- telligenz. Normalerweise geht man davon aus, dass man ein großes Gehirn braucht, um be- sondere Intelligenzleistungen zu vollbringen. Aber das muss nicht unbedingt so sein. Randolf Menzel erklärt in seinem Buch ganz detailliert, wo im Bienengehirn sich Ge- dächtnis bildet, er erklärt dem Leser leicht verständlich wie Lernprozesse in dem nur einem Kubikmillimeter großen Hirn ablaufen, dass nur ein einzelnes Neuron daran we- sentlich beteiligt ist oder dass Bienen zum Beispiel Gelerntes im Schlaf wiederholen und es sich dadurch besser merken. SEEKIRCHEN 2. Februar Unbekanntes Zentralameri- ka. Unbekanntes Zentralameri- ka. Mit ihrem zum Expeditions- mobil umgebauten Oldtimer- Lkw „Paula“ umrundeten Sabi- ne Hoppe und Thomas Rahn in sechs Jahren den Globus. In ih- rer live kommentierten Fotore- portage „Unbekanntes Zentral- amerika“ berichten die Reisen- den vom dritten Abschnitt der Weltumfahrung vom Süden der Vereinigten Staaten bis in den entlegenen Norden Kolumbiens. Emailwerk, 20 Uhr. Emailwerk, 20 Uhr. 3. Februar Kaleidoskopie. Das Mosertrio spannt den musikalischen Bo- gen über die ganze Vielfalt der Klaviertrioliteratur, Emailwerk, 20 Uhr. 9. Februar Total Improffisiert. Das OFF Theater-Ensemble zeigt Impro- visationstheater, bei dem das Publikum Regie führt. Email- werk, 20 Uhr. 12. Februar Brein, Schmid & Gansch spie- len bei ihrer Matinee ernste Mu- sik mit einem deutlichen Au- genzwinkern. Emailwerk, 11 Uhr. SEEKIRCHEN 23. Februar Wenn der Jasmin Wurzeln schlägt. Gedenklesung für Jad Turjman. Vladimir Vertlib, ein Freund des im Sommer ver- unglückten Autors Jad Tur- jman liest gemeinsam mit Do- ris Brandl, einer langjährigen Wegbegleiterin, aus dem dritten Buch Turjmans. Emailwerk, 20 Uhr. STRASSWALCHEN 19. Februar Faschingsumzug in Irrsdorf, 14 Uhr. 19. März Mitte-Fasten-Kirtag im Orts- zentrum, ganztägig. THALGAU 10. Februar Kirsch & Kern. Konzert mit Doris Kirschhofer und Sig- rid Gerlach. Kulturkraftwerk- oh456m 19.30 Uhr. 18. Februar Kinderfasching der Kinder- freunde, Mittelschule, 14 Uhr. 3., 4. März Kinderkleidermarkt in der Mittelschule. Freitag 16.30 bis 20 Uhr, Samstag 9 bis 10.30 Uhr. Alle Angaben ohne Gewähr

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