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Februar 2020 Seite 17 Reportage Der Staatsmeister mit der kalten Schnauze E r ist eine kohlrabenschwarze Schönheit, trägt den adeligen Namen „El-Lute vom Himmelsfeuer“ und hat im vergangenen Jahr seinem Herrl Franz Schön aus Lengau den ersten Staatsmeistertitel geschenkt. „El-Lute vom Himmels- feuer“ hört im Alltag auf den Namen „Tonga“ und ist ein fünfjähriger altdeutscher Lang- stockhaar Schäfer, der gemein- sam mit seinem Herrl traditio- nellen Hundesport betreibt. Das heißt, dass der Hund drei Disziplinen beherr- schen muss, um Staatsmeister zu werden. Er muss perfekt Fährten su- chen, muss gehor- sam sein und für die Schutzarbeit taugen. Gelernt hat Tonga das alles von Franz Schön. Der ist seit vielen Jahren im Hundesport tätig und Tonga ist der dritte Schützling, der ihn mit einem Staats- meistertitel belohnt. Hundesport. Was sich etwas spröde anhört, ist im All- tag eine intensive Freundschaft zwi- schen Mensch und Hund. Salopp ge- sagt: Franz und Ton- ga sind praktisch un- zertrennbar. Das ist auch wichtig so. Vor allemwenn der Hund klein ist. „Als Welpe muss der Hund Er- fahrung sammeln. Das beginnt bei Spaziergängen, bei Gastgartenbesuchen oder bei Fahrten mit öffentlichen Ver- kehrsmitteln. Der Hund muss gewis- sermaßen den Alltag lernen, erst dann ist er für den Sport be- reit“, plaudert Franz Schön aus der Praxis. Bei acht sportlichen Bewer- ben mit jeweils drei Diszipli- nen stellen Hund und Herrl im Laufe des Jahres ihre sportliche Klasse unter Beweis. Die sechs besten Ergebnisse werden dann für die Staatsmeisterschaft he- rangezogen. Dazwischen zeigt Franz Schön seinen Tonga auch immer wieder bei Aus- stellungen. Und dort begeistert der Hund regelmäßig die Ju- roren und so darf sich Tonga seit einiger Zeit Internationaler Champion und Europa-Sie- ger nennen. Ein großer Pokal wurde dem Herrl als sichtbares Zeichen für diesen großen Er- folg überreicht. Und der Hund bekam ein Zertifikat, das ihn als erstklassigen Zucht- hund ausweist. Für heuer liegt die sportliche Latte hoch. Franz und Tonga kämpfen noch eine Klasse höher um den S t aa t sme i s t e r t i t e l , wollen auch bei Aus- stellungen groß abräu- men und haben dafür die besten Chancen. Tonga wird am 2. Feb- ruar fünf Jahre alt und ist damit im idealen Alter für den Hunde- sport. „Zwischen fünf und acht Jahren sind die Hunde am besten für den Sport geeignet. Werden die Tiere älter, sind sie einfach nicht mehr so leistungsfä- hig. Das ist genau wie bei den Menschen“, weiß Franz Schön. Und genau wie bei allen Sportarten gibt es auch bei den Hun- den Seniorenbewer- be. „Weil ein Hund der Wettbewerbe ge- wöhnt ist, hat seinen Spaß daran. Da kann man nicht so einfach aufhören“, sagt Franz Schön. Aber noch ist es nicht so weit und in den nächsten Jahren wollen Franz und Ton- ga noch viele gemein- same Erfolge feiern. Rupert Lenzenweger Franz Schön mit „El-Lute vom Himmelsfeuer“, kurz Tonga gerufen. Bild: Rule
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