DOPPELPUNKT Dezember 2021
Seite 2 Meinungen Dezember 2021 E s ist wieder einmal so weit und wir haben auch heuer weder Kosten noch Mühen gescheut, um die beste Prognose für das kommende Jahr zu erstel- len. Wir haben in die Sterne geschaut, in der Asche ge- kraxt und im Kaffeesud gelesen und können damit die perfekte Vorschau auf das kommende Jahr liefern. JÄNNER. Mit dem Jahres- wechsel hat auch der letzte Briefträger im Flachgau ge- kündigt. Die Post steht damit ohne Zusteller da und stellt deshalb auf ein Brie- fe-Selbstabholsystem um. Dazu werden in größeren Siedlungen Container auf- gestellt, bei denen sich jeder Bürger die Briefe selbst holen kann. In einer groß angelegten Werbekampag- ne präsentiert uns die Post das als Verbesserung des Zustellservices. Weil die Container auch nachts nicht abgesperrt sind, wird mit dem Slogan geworben: Ihre Briefzustellung - 24 Stun- den Tag und Nacht für Sie erreichbar. Dass gleichzei- tig das Porto für Briefe um 15 Prozent angehoben wer- den muss, ist eh klar. Die Container müssen schließ- lich auch bezahlt werden. FEBRUAR. Endlich auch im Flachgau ein Schlan- gen-Alarm. Allerdings kommt das Reptil diesmal nicht wie ansonsten üb- lich durch die Klomuschel, sondern von oben. Genauer gesagt, aus einem Entlüf- tungsschacht eines stillen Örtchens, auf dem gerade ein Pensionist in Mattsee sein Geschäft verrichtet. Die Schlange verbeisst sich im falschen Haarteil des Mannes, der daraufhin die- ses kurzerhand mit dem Tier in der Klomuschel versenkt. Das Toupet kann später von einem Mitarbeiter des Verstopfungs-Notdienstes geborgen werden. Der ex- tra aus dem Haus der Natur angereiste Reptilienexperte allerdings bleibt arbeitslos und die Schlange verschollen. MÄRZ. Nix wird’s mit dem Hotel in der Wallersee-Ost- bucht in geplanter Form, nachdem sich die Natur- schutzbehörde klar gegen mögliche Aufschüttungen im Wallersee ausgesprochen hat. Sofort zaubern findige Archi- tekten und Investoren einen Plan B aus der Schublade un- ter dem Motto: Wenn schon der See für das Hotel nicht aufgeschüttet werden darf, dann bauen wir doch das Ho- tel gleich in den See. Gedacht ist an ein Kreuzfahrtschiff. Viele dieser Ozeanriesen stehen momentan krisenbe- dingt eh nur in der Gegend herum. Klappt alles, könnten schon im Hochsommer die ersten Hotelaufenthalte unter dem Motto „einschlafen in Seekirchen, aufwachen in Neumarkt“ angeboten wer- den. APRIL. Der Genderwahn- sinn nimmt weiter seinen Lauf und es sind die Salz- burger Grünen, die jetzt auch eine „Diversierung“ bei Tie- ren fordern. Der Anfang soll bei den Tiergärten gemacht werden, wo künftig in den Werbeprospekten nur mehr Beschreibungen wie „Bä- ren*innen“, „Löwen*innen“ aber auch „Libellen*innen“ erlaubt sind. Im Herbst sollen dann auch die Jäger bei ihren Auflistungen nach Treib- jagden diese neue Regelung übernehmen müssen. Erste ablehnende Stimmen sind aus der Fraktion der Grünröcke schon zu hören. MAI. Schon zu Beginn des Monats schlagen Impfex- perten und Abergläubische gleichermaßen Alarm und machen darauf aufmerksam, dass der 13. Mai auf einen Freitag fällt. Sie raten des- halb allen, die inzwischen vor der 13. Teilimpfung ge- gen Corona stehen, dringend davon ab, sich diesen „Stich“ am Freitag den 13. geben zu lassen. Zur Sicherheit werden die Impfstraßen geschlossen und alle Hausärzte gebeten, an diesem Tag, wenn irgend- wie möglich, ihre Praxen erst gar nicht zu öffnen. JUNI. Die Meldung über ei- ne neuerliche Haisichtung am Mondsee verbreitet sich wie ein Lauffeuer und sofort ha- ben alle wieder den Künstler Geri Herrmann in Verdacht, der schon einmal vor ein paar Jahren mit seinen Bildern vom Hai im Mondsee für Aufregung sorgte. Aber dies- mal hat Geri wirklich nichts damit zu. Als das klar wird, wird der See sofort für den Badebetrieb gesperrt. Bin- nen weniger Stunden wird Mondsee zum Treffpunkt für Fischer und Großwildjäger aus aller Welt. Jeder will den Hai im Mondsee erlegen, den eigentlich niemand mit eige- nen Augen gesehen hat. Erst nach zwei Woche scheint es eine Erklärung zu geben. Da wird amUfer in St. Lorenz ein alter Einbaum gefunden, der vermutlich 6.000 Jahre lang im See gelegen haben dürfte. Wieso er aber ausgerechnet jetzt an die Oberfläche ge- kommen ist, bleibt ein Rätsel. JULI. Dass Helmut Naderer als Bergheimer Polizei-Pos- tenkommandant noch nichts erlebt hätte, kann man jetzt nicht sagen. Aber so etwas hat auch er noch nicht gesehen: Noch vor der Fahrprüfung muss einem Fahrschüler der Führerschein entzogen wer- den, weil der Mann ganz frech mit dem eigenen Auto zur Fahrprüfung fuhr und den Wagen direkt vor den Fahrprüfern abstellte. Als Grund für die Anreise mit dem eigenen Auto nannte der junge Prüfling Zeitdruck: „Zu Fuß wäre ich zu spät zur Prüfung gekommen!“ AUGUST. Zu einer bemer- kenswerten Zusammenarbeit kommt es in Friedburg. Weil der dort von den Hobby- Winzern gezogene „Solaris“ erneut bei der größten Wein- messe der Welt in Düsseldorf zum Sieger bei den spritzigen Weißweinen gekürt wurde, Wie kommt ein Ozeanriese auf und feiern wir Silvester schon am
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