DOPPELPUNKT August 2023

Seite 22 Aktuelle Rundschau April 2023 Auch nicht ganz unoriginell. Im Hansi-Museum in Colmar (Bild rechts) gibt es Jeannele und Seppele sogar auf Senfgläsern. Jeannele und Seppele als ständige Wegbegleiter I rgendwie erinnert eine Rundreise durch das französische Elsass an das Wett- rennen zwischen dem Hasen und dem Igel. Weil egal wohin du auch kommst: Jeannele und Seppele sind schon da. Das Mäderl und der Bub in alter elsässi- scher Tracht sind an allen Ecken und in allen Formen zu finden. Als Schneeku- gel oder Bieruntersetzer, als Deckblatt von Notizbüchern oder als Schlüsselan- hänger. Als Ansichtskarten sowieso. Und im Töpferdorf Souffleinheim dazu auch noch in allen nur denkbaren Keramikausführungen. Jeannele und Seppele sind Figuren, die der Künstler Hansi geschaffen hat. Aus einer Kombination naiver Malerei, gepaart mit exakten Strichen eines begnadeten Grafikers und Karikaturisten. Jeannele und Seppele sind aber nicht alleine auf derWelt. Sie haben viele Freunde und Haustiere. Und was sie mit denen alles erleben, hat Hansi ebenfalls mit Strichen und Farben festgehal- ten. Die Kinder treiben Gänse auf die Weide, toben mit Hunden durch die Straßen oder sie machen sich hinter den Rücken der Lehrer über diese lustig. So sind hunderte Zeichnungen entstanden, eine herziger als die andere. Hansi hat sich damit zum Volkskünstler des Elsass gezeichnet, den jeder Einheimische sowieso kennt und der auch jedem Touristen spätestens nach dem ersten Blick in ein Souvenirgeschäft Jeannele und Seppele begleiten dich in vielfältiger Form auf einer Reise durch das Elsass. Auf Trinkgläsern ist das Trach- tenpaar ein ganz besonders beliebtes Souvenir. ein Begriff ist. Von Hansis Kinderzeichnungen nicht begeistert zu sein, geht gar nicht. Hansi war aber mehr als ein Zeichner lustiger Kinder- bilder und hieß natürlich nicht einfach nur Hansi. Er wur- de am 23. Febru- ar 1873 als Jean- Jacques Waltz gebo- ren. Sein Vater war städ- tischer Bibliothekar von Col- mar und weckte so schon früh in seinem Sohn eine Begeis- terung für Geschichte und Kunst. Schon während seiner Schulzeit auf dem Gymnasi- um wurde Waltz wegen sei- ner anti-deutschen Haltung oft bestraft. Weil seine Mo- tive häufig idyllische Dorf- szenen mit bissigen deutsch-

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