DOPPELPUNKT April 2021
April 2021 Seite 31 haben. Bei einer Vergif- tung müssen Hunde und Katzen häufig erbrechen und können Durchfall und Bauchschmerzen haben. Sie wirken außerdem oft teilnahmslos und kurz- atmig. Gefährlich sind vor allem die durch die Glykoside hervorgerufenen Herzrhythmusstörungen. Sie können ohne Therapie sogar zum Herzstillstand führen. Tulpen sind eine der belieb- testen Frühlingsblumen und blühen von April bis Mai auch in unseren Gärten. Giftig ist zwar die ganze Pflanze, vor allem aber die Zwiebeln. Hyazinthen blühen in unse- ren Gärten von März bis Mai und sind für Katzen und Hunde schwach giftig. Durch die in der Pflanze enthaltenen Calciumoxa- late (scharfe Kristalle) und Alkaloide können sie Vergiftungssymptome wie Schluckbeschwerden, ver- mehrtes Speicheln, Bauch- schmerzen, Erbrechen und Durchfall auslösen. Wenn Sie vermuten, dass ihr Vierbeiner eine der ge- nannten Frühlingsblumen gefressen hat, dann sollten Sie in jedem Fall so schnell wie möglich zum Tierarzt. In den ersten ein bis zwei Stunden nach der Aufnah- me, kann der Tierarzt den Hund oder die Katze mit Hilfe eines speziellen Medi- kamentes erbrechen lassen. Dadurch wird verhindert, dass die Pflanzen verdaut werden und die giftigen Inhaltsstoffe gelangen erst gar nicht in den Kreislauf. In schlimmen Fällen kann auch eine Magenspülung in Narkose notwendig sein. Gefährliche Frühlingsboten I n vielen Gärten sprießen jetzt die ersten Früh- lingsboten und bringen Farbe in unser Leben. Aber leider sind einige dieser Frühlingsblumen für Hunde und Katzen giftig. Wenn Ihr Haustier (besonders Jung- tiere sind besonders gefähr- det) gerne an der ein oder anderen Pflanze knabbert, dann sollten Sie auf die folgenden Blumen in Haus und Garten besser verzich- ten oder ihre Tiere in deren Nähe im Auge behalten. Schneeglöckchen sind typischerweise eher Wald- pflanzen, man findet sie aber häufig auch in unse- ren Gärten. Sie blühen oft schon im Februar. Zwar enthält die gesamte Pflanze verschiedene giftige Al- kaloide wie Galanthamin und Lycorin, am giftigsten ist aber die Zwiebel. Diese Gifte führen bei Hunden und Katzen zu Übelkeit, übermäßigem Speichelfluss, Erbrechen, Durchfall und weiten Pupillen. Krokusse enthalten Picro- cocin. Das baut sich im Körper zu Safranal ab und kann bei Hunden und Kat- zen zu Magen-Darm-Be- schwerden führen. Narzissen sind für Haustie- re ziemlich giftig. Vor allem die Zwiebeln enthalten gif- tige Alkaloide, wie Lycorin, Galanthin und Galantha- min und können für einen Hund tödlich. Maiglöckchen sind nicht nur für Katzen und Hunde stark giftig, sondern auch für uns Menschen. Vor allem die Blüten enthalten Glykoside (z. B. Conval- latoxin, Convallatoxol), die starke Auswirkungen auf Herz und Kreislauf
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