DOPPELPUNKT April 2019

Vorgestellt Seite 14 ind wir miteinander in die Schule gegangen?“ …fragt Helmuth Gubi wenn ihn ab und zu ehemalige Schüler ansprechen und er sie nicht mehr genau einzuordnen weiß. Das bedeutet dann den Ein- stieg zu einem Gespräch in lockerer Atmosphäre – G`schichtln inklusive. Als im damals neuen Gymnasium Neumarkt eine Musiklehrerstelle frei wurde, ist Helmuth Gubi vor 40 Jahren mit seiner Familie nach Neumarkt gezogen. Er hat es immer als Glück empfunden, mit jungen Leuten arbei- ten zu dürfen. Seine schülerfreundliche Art haben sie ihm mehr als ge- dankt. Es macht ihn stolz, dass viele ihn als Musiker übertroffen haben, denn das Feuer und die Begeiste- rung hat er ihnen mitgegeben. Aber der Schul-Gubi ist inzwischen Geschichte. Die Neumarkter kennen eher den Musik–Gubi, vielleicht in Verbindung mit dem Salzburger Stra- ßentheater, das er fast dreißig Jahre lang musikalisch betreut hat und das alljährlich in Neumarkt gastiert. Oder man erinnert sich an die Neumarkter Kulturvereinigung, die ihm immer wieder Ge- legenheit gegeben hat, mit seinem Trio Infernal, dem Saxodrom oder mit Kindertheaterproduk- tionen aufzutreten. Die NKV hat oft auch seinen Schülern eine Bühne geboten und die Grün- dung der legendären Summerholz Bigband ermöglicht. In den 80er Jahren eine Sensation: So was gab es damals sonst nirgends. Engagements bei den Salzburger Festspielen, am Landestheater und im Mozarteum Orches- ter kann er ebenfalls aufweisen und wer sich daran erinnern kann, dass Gubi einmal Kapell- meister in Mondsee war und beim Kurorchester in St. Gilgen Geige gespielt hat, darf sich mit Recht „Zeitzeuge“ nennen. Für den Mondseer Yachtclub hat der Segel-Gubi zahlreiche Regatten in ganz Europa bestritten und dabei in einer olympischen Disziplin manchen Erfolg eingefahren. Diese Leidenschaft hat er vor einem Jahr alters- nein: gesundheitsbedingt aufgegeben und ist nach eigener Definiti- on nur mehr ab und zu als „Steuerberater“ tätig. Aber eines weiß Gubi auch: Ein derart reiches Leben ist nur auf einer soliden Basis möglich. Eine über 50 Jahre dauernde Partnerschaft, die naturgemäß gute und bessere Zeiten kennt, zwei Töchter und drei Enkerl haben ihn immer in der Wirklichkeit gehalten. „Ich blicke auf ein reiches Leben – so realistisch muss man sein – zurück, und wünsche mir, ruhig daheim in Pfongau imAusgedinge leben zu können. Wer weiß, vielleicht darf ich wie- der einmal beim Rupertikirtag Musik spielen?“ sagt der Optimist Helmuth Gubi. In Salzburg n Richard Menapace gewinnt die erste Österreich-Radrundfahrt. n Am Großglockner findet das letzte Skirennen statt. n In der Stadt Salzburg ereignen sich 955 Verkehrsunfälle, dabei sterben 29 Menschen. n Die 10-Pfenning-Münzen werden durch 10-Groschen-Münzen ersetzt und werden wertlos. n Der Preis für ein Paar Nylonstrümpfe verbilligt sich durch den sinkenden Dollar auf 40 Schilling (2,90 Euro). n Die in den letzten Kriegstagen gesprengte Autobahnbrücke bei Salzburg Nord wird wieder befahrbar gemacht. n In Salzburg wird die erste „Puch 250 TF“ gezeigt. Im Flachgau n Josef Loibichler wird Bürgermeister in Neumarkt. n Die Gemeinde Mattsee erwirbt das Schloss Mattsee. n In Obertrum wird der Film „der Seelenbräu“ nach einem Roman von Carl Zuckmayer gedreht. Viele Obertrumer Bürger spielen als Statisten mit. n Der ATSV Mattighofen wird letzter in der Fußball-Landes- klasse und verlässt den Salzburger Fußballverband. n In Eugendorf wird der Heimatverein „D`Vorberger“ in Kraiwiesen gegründet. n Die Elektrifizierungen der Lokalbahn vom Hauptbahnhof bis Oberndorf wird abgeschlossen. Was war 1949 sonst noch los? Schon als kleinen Buben zog´s Hel- muth Gubi auf´s Wasser. So kennen ihn alle Leute: Helmuth Gu- bi mit seinem Bass-Saxofon. Bilder: privat S Helmuth Gubi Penisonist und Musiker aus Leidenschaft, geb. 25. Februar 1949 n Geboren wurden sonst noch: Johann Haberl, ehemaliger Bürgermeister von Seekirchen; Johann Weyringer, Neumarkter Künst- ler; Josef Lehenauer, Pfarrer von Eugendorf; Matthias Hemetsberger, ehemaliger Bürgermeister in Seeham; David Zwilling, ehema- liger Skirennläufer und Karl Paradeiser, ehemaliger Bürgermeister von Dorfbeuern.

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